Beitrag aktualisiert: April 2023
Am nächsten Tag sind wir mit dem Bus nach Poole gefahren (More Bus nr.16 oder 17). Eigentlich wollten wir zuerst zur Touristeninfo. Aber wir hatten ein bisschen Schwierigkeiten sie zu finden. Als wir sie gefunden hatten, hatten wir schon einen Großteil von Poole gesehen…
Bummeln und Tea in Poole
Poole zeigte sich unerwartet als ein Städtchen wo ich eine meiner Leidenschaften nachgehen konnte: Es gibt sehr viele Charityshops in Poole! Das ist vergleichbar mit Oxfamläden in Deutschland. Nur ist das Angebot oft interessanter finde ich. Es ist auch immer ein bisschen abhängig von der Gegend wo sich dieser Shop befindet. Aber auch in bestimmten Gegenden in London habe ich schon oft sehr hübsche Klamotten gefunden für wenig Geld. Es gibt in England viele verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen die solche Geschäfte führen, wie die British Heart Foundation, Oxfam, Cancer Research usw. Also musste ich irgendwann aus dem Laden herausgezogen werden damit wir überhaupt noch was vom Städtchen sehen. Ich habe mich aber beherrscht und nur eine Jacke und ein Buch gekauft…
Dann war es schon Zeit für was Süßes. Im The Courtyard Tea Rooms gab es dann Tee und Scones. Beides sehr lecker. Man kann sehr nett draußen sitzen. Die Terrasse liegt in einem Innenhof, schön geschützt und sehr ruhig. Es gibt eine ausgedehnte Auswahl an hochwertigen Teesorten. Für Teeliebhaber also: nichts wie hin! (48A High Street)
Gestärkt sind wir dann noch eine ganze Weile spazieren gegangen zum Jachthafen und wieder zurück durch einen anderen Teil der Stadt. Mittlerweile war es schon 18.30 Uhr, deswegen sind wir wieder mit dem Bus zurück nach Bournemouth und haben da was gegessen.
Bei La Piccola Italia gab es leckere Spaghetti Carbonara, ein Glas Frascati, und Tiramisu zum Nachtisch. Ich habe sowieso eine Schwäche für italienische Restaurants mit rot-weiß geblockten Tischdecken, aber hier hat es sich auch als gute Wahl herausgestellt.
Nach dem Essen noch eine ganze Strecke am Strand lang gelaufen bis es fast ganz dunkel war. Danach war es dann Zeit ins Hotel zu gehen.
Der Breezerbus nach Swanage und weiter zurück in die Zeit
Heute war unser Plan mit dem Breezerbus nach Swanage zu fahren. Der Breezerbus 50 ist ein Doppeldeckerbus (bei schönem Wetter oben offen) der von Bournemouth bis Swanage fährt. Es gibt auch noch andere Routen die interessant sind. Ein Übersicht findet ihr hier. Der Bus kam viel später als geplant und war schon ziemlich voll. Deswegen haben wir nur unten ein Platz bekommen. Es war trotzdem eine schöne Fahrt mit vielen tollen Aussichten. Man fährt im Bus auf die Ferry bei Sandbanks, vor allem der Teil der Route danach hat mir landschaftlich sehr gut gefallen.
In Swanage sind wir ausgestiegen. Es war rappelvoll am Strand, bei dem wunderbaren Wetter kein Wunder. Außerdem schien mir der Strand nicht so tief wie in Bournemouth, also weniger Platz. Direkt an der Promenade liegt eine typische Spielhalle/Vergnügungshalle. Wir haben da einfach mal ein Pfund pro Person investiert und uns unsere Zukunft vorhersagen lassen von Zoltar… Ich erinnere mich leider nicht mehr daran wie es ausging, aber lustig war es auf jeden Fall. Unser Wahrsager hat sich auf jeden Fall mehr gelohnt als das Geld das wir in den Spielautomaten verspielt haben…. Swanage ist ein hübsches Städtchen mit ein paar netten Geschäfte. Aus der Not heraus (es wurde da kein Kaffee serviert…) haben wir einen Cider auf einer Terrasse getrunken.
Da es uns in Swanage allgemein doch ein bisschen zu voll war sind wir doch recht schnell weitergefahren. Zum nächsten Programmpunkt und kleinem Kindheitstraum: Corfe Castle. Als Kind habe ich die Bücher von Enid Blyton verschlungen, insbesondere die ‘Fünf Freunde’- Serie. Man sagt das Kirrin Castle eigentlich Corfe Castle ist. Und die Zugfahrt die öfter in den Büchern erwähnt wird kann man auch selber nachreisen mit der Swanage Railway. Wir hatten Glück und haben gerade den Dampfzug erwischt. Das war ein Spaß! Man fühlte sich wirklich zurückversetzt in der Zeit und ich habe mich fast gewundert das nicht irgendwann die Fünf Freunde durch die Tür kamen… Abgesehen vom Bezug zu Blytons Büchern ist es einfach eine sehr schöne Fahrt durch die Englische Landschaft. Die Fahrt dauert so 20 Minuten und kostet hin und zurück 18.00 Pfund (2023)
Corfe Castle, oder doch Kirrin Castle?
Bei Corfe Castle sind wir ausgestiegen. Man konnte es schon von weitem erkennen, da es auf einem Hügel liegt. Das Städtchen liegt ein bisschen tiefer. Da es in der Burg selber ziemlich voll war haben wir uns dagegen entschieden sie zu besuchen. Aber man kann rein, Eintritt kostet 11 Pfund (2023). Wir haben uns im Städtchen selber ein bisschen umgeguckt, aber man ist da relativ schnell durch, es ist einfach nicht sehr groß.
Wir haben dann beim ‘Courtyard Cafe and Tea Room’ cream tea bestellt..und das war eine gut Idee. Einer der besten Scones die ich bis jetzt in England hatte, und vernünftiger Tee. Man sitzt auch nett draußen im Innenhof. Das Cafe gehört eigentlich zu einem ‘Miniaturland’. Da kann man Corfe Castle in klein besichtigen wie es vor einigen Jahrhunderten ausgesehen hat und auch noch einige schöne Gärten. Schade das wir das verpasst haben, keine Ahnung wie das passieren konnte…
Mit dem Breezer weitergefahren nach Wareham. Wir hatten keine Ahnung was uns da erwartet, sind aber einfach auf gut Glück ausgestiegen. Und das war nicht umsonst. In der Kirche war nämlich zufälligerweise in der Woche eine Flowershow. Und das war wirklich sehr schön, manchmal hat man einfach Glück.
Der Weg zurück nach Bournemouth gestaltete sich dann ein bisschen schwieriger. Mit ‘gerade noch den letzten Bus geschafft’, ‘mehrmals umsteigen und hoffen das der nächste letzte Bus auch noch kommt’ bis ‘lass uns doch lieber über Poole zurückfahren damit wir auch tatsächlich irgendwann ankommen’. Letztendlich haben wir dann doch die Kurve gekriegt und sind in Bournemouth angekommen.
Natürliche Schönheit in Compton Acres
Wenn man sich für Gärten interessiert sollte man in Bournemouth Compton Acres nicht verpassen. Es ist aufgeteilt in fünf verschiedene Gärten, wobei der Steingarten einer der größten in Privatbesitz in England ist. Wir sind mit dem Bus hingefahren da es schon fast in Sandbanks liegt und wir nicht beide Strecken laufen wollten. Die Gärten sind sehr schön und organisch. Abgesehen von dem italienischen Garten der sehr genaue Linien usw. hat, fühlen sich die Gärten sehr natürlich an. Am schönsten fand ich in dem Fall den japanischen Garten. Was auch daran liegen könnte das es da unfassbar viele tolle Libellen gab…
Im Gift Shop findet man auch immer was…entweder für sich oder für jemand anders… Man kann auch Pflanzen kaufen. Was sehr verführerisch ist…, aber wenn man mit dem Flugzeug angereist ist doch eher unpraktisch zu transportieren. Im Harbour View Cafe hat man dann auch noch eine großartige Aussicht wenn man ein Päuschen braucht. Eintritt zu den Gärten kostet 9.95 Pfund (2023)
Von Compton Acres Gardens sind wir dann über den Strand nach Sandbanks gelaufen. Da war es wieder Zeit für eine kleine Pause. Gestärkt für den letzten Abschnitt sind wir ab Sandbanks zurück nach Bournemouth Pier gewandert, zum großen Teil über den Strand. Das Wetter war sehr wechselhaft, mal Sonne, mal viel Wind, mal ziemlich frisch. Aber es war herrlich, egal bei welchem Wetter.
Historische Cliff Lifts
Zurück in Bournemouth haben wir es am letzten Tag dann doch noch in den Cliff Lift geschafft. Es gibt am Strand 2 ‘Cliff Lifts’ die einen vom Strand zur wesentlich höher gelegenen Straße bringen. Eine Fahrt kostet 1.85 Pfund (2023). Wir waren die einzigen in dem Lift. Was wahrscheinlich auch daran lag dass das Wetter nicht so typisches Sommer Strandwetter war. Könnte man aber gerne mal wiederholen.
Zum Schluss
Bournemouth ist ein Reiseziel was ich gerade mag weil es so unaufregend und unaufgeregt ist. Man hat das Gefühl ein Großteil von den Leuten am Strand kommen hier jedes Jahr hin. Es gibt Sachen die man sich angucken kann, aber wenn man es nicht macht hat man auch einen angenehmen Urlaub. Es ist herrlich einfach Stundenlang am Strand spazieren zu können ohne dauernd über Handtücher und Leute steigen zu müssen, und ohne das man vom Strand runter muss weil mal wieder Häuser direkt am Wasser gebaut sind oder ähnliches. Wenn man sich aber doch auf dem Strand hinlegen möchte würde ich das nicht in der Nähe vom Pier machen, sondern bei Flaghead Chine Beach. Da ist es viel ruhiger, allerdings gibt es außer Toiletten nicht viel…darauf muß man vorbereitet sein und selber was zu Essen und Trinken mitbringen…
Bournemouth ist keine beeindruckend hübsche Stadt. Aber es fühlt sich normal an. Und das ist gerade das schöne.
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