Beitrag aktualisiert: April 2023
Von Reisen nach Russland wird aktuell abgeraten.
Am nächsten Morgen war meine Migräne wirklich verschwunden aber richtig hungrig war ich noch nicht. Deswegen zum Frühstück nur ein Brötchen ohne Belag, Tee, und Orangensaft.
Der nächste U-Bahnstation war nicht so weit vom Hotel, also gingen wir zu Fuß. Es dauerte ein bisschen bis wir aus dem Automaten das richtige Ticket rausbekommen haben, aber dann ging es schnell. Mit der Metro zur historischen Markthalle Kutznetschnyi Rynok. Eine schöne historische Halle wo hauptsächlich Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Käse verkauft wird. Aber wir haben auch kleine Souvenirs gefunden. Die Auswahl war gut und als wir am Vormittag da waren war es gar nicht so voll, sehr angenehm.
Viel Theatermuseum und schnuppern an der Eremitage
Weitergelaufen zum Theatermuseum, ungefähr ein Kilometer weiter auf der anderen Seite des Fontanka Flusses. Das Theatermuseum ist eines der ältesten Museen in St.Petersburg und hat eine interessante Sammlung der russischen Theatergeschichte. Es gibt Kostüme, Bilder, Plakate, Entwürfe, Fotoaufnahmen und Video. Unter anderem ein Video von Anna Pavlova. Obwohl die Qualität vom Film natürlich nicht toll ist sieht man trotzdem was für eine außergewöhnliche Tänzerin sie war… Wir waren fast alleine im Museum. Aber als wir raus gingen kam gerade eine Schulklasse rein…da war es vorbei mit der Ruhe.
Eine kleine Pause im Hotel gibt wieder Energie für den nächsten Abschnitt. Da die Erfahrung gelehrt hat das wir im Museum maximal drei bis vier Stunden verbringen können bis uns die Puste ausgeht, hatten wir vorsorglich an zwei Tagen Tickets bestellt für die Eremitage. Da viele Museen nicht bis 21 Uhr aufhaben und wir unsere Zeit effektiv nutzen wollten haben wir unsere erste Reservierung um 17.00 Uhr gemacht. Das Museum ist wirklich gewaltig. Man sollte auch gar nicht die Absicht haben sich das ganz anzugucken, sondern raussuchen was man unbedingt sehen möchte. Wir haben an dem Abend angefangen mit eingerichteten Zimmern vom Palast und Gemälden von niederländischen, flämischen und französischen Malern. Die Eremitage hat die größte Gemälde Kollektion weltweit. Nach 3,5 Stunden waren wir sehr beeindruckt, aber auch ziemlich fertig.
Ein Tag in der Eremitage
Am nächsten Morgen gab es zum Frühstück eine Art Eierkuchen mit Ragout drin. Hat gut geschmeckt, aber passt vielleicht nicht jedem zum Frühstück. Ich fand es aber interessant das sie jeden Tag irgendwas anderes gemacht haben.
Um 10.20Uhr standen wir schon wieder vor der Eremitage….die aber erst um 10.30Uhr öffnet. Das war an sich nicht schlimm…nur war es so kalt! Auch diesmal durch verschiedene Abteilungen gegangen. Mein absolutes Lieblings Exponat war eine Pfauenuhr. Ein Meisterwerk der Technik, die von Katharina die Große in London gekauft wurde, und dazu wunderschön. Leider wird sie nur noch zu besonderen Anlässen eingesetzt. Auch wenn sich nichts bewegt ist sie wunderschön. Bei Youtube findet man videos wo sie eingeschaltet ist…dann kräht der Hahn und die Eule verdreht den Kopf…magisch…
Zwischendurch haben wir eine kurze Kaffeepause im Museum gemacht. Und noch ein bisschen im Museumsshop geguckt. Ich habe da hauptsächlich Postkarten gekauft. Man darf nicht mit Blitz fotografieren, da war die Qualität von einigen Postkarten wesentlich besser als meine Fotos ohne Blitz oder Stativ. Im Shop gibt es eigentlich in jede Preiskategorie was Schönes, aber die schönsten Sachen sind oft auch recht teuer. Manchmal sind es Kopien von Exponaten, regelmäßig aber auch speziell für den Shop entworfen. Dann zahlt man für ein paar Ohrringe gerne mal über 400 Euro.
Tolle Piroggen und Fabergé Eier
Um 17.00 Uhr kamen wir völlig fertig aus dem Museum und waren sehr hungrig. Zufälligerweise sind wir bei Stolle gelandet. Es gibt in Russland wohl mehrere Restaurants von Stolle, alleine in St. Petersburg gibt es mittlerweile mehr als eine Filiale. Wir waren im Original, am Nevski Prospekt. Stolle kann ich sehr empfehlen. Es gibt super leckere Piroggen mit sehr viel verschiedenen Füllungen. Ein Stück a 250g kostete ungefähr 280 Rubel. Das Einzige unerfreuliche ist das man sich so schlecht entscheiden kann bei soviel Auswahl.
Nach dem Essen noch ein bisschen weiter gelaufen. Wir kamen an ein interessantes Gebäude vorbei. Es stellte sich heraus dass das der Bolshoi Staatszirkus ist. Leider haben sie gerade renoviert als wir da waren. Jetzt hat der Zirkus wieder auf und bietet Platz für 1800 Zuschauer. Es ist einer der ältesten Zirkusse in Russland.
Da ein bisschen Eremitage uns nicht klein kriegt meinten wir ein Museum ist noch drin. Also rein ins Fabergé Museum Das wurde gerade ein Jahr bevor wir da waren eröffnet. Alles frisch, neu und schön. Eine tolle Kollektion mit Fabergé-Eiern die speziell für den Zaren gemacht wurden. Aber auch Geschirr, Tabakdosen usw. Man kann kaum glauben das diese feine Arbeit von Menschenhand gemacht wurde. Ein netter Shop und modernes Cafe gibt es auch noch. Als wir abends drin waren (das Museum hat bis 20.45 Uhr auf) waren wir fast alleine da, sehr angenehm. Eintritt kostet 500 Rubel.
Nachher haben wir noch ein bisschen Schaufenster geguckt beim Gostiny Dwor, das größte Warenhaus von St. Petersburg. Alles schon in Weihnachtsstimmung und hübsch beleuchtet. Irgendwann gehen wir mal rein…aber nicht mehr heute…
Kunst im russischen Museum
Der erste Programmpunkt war heute das Russische Museum. Eine Kollektion von vielen Gemälden und russisches Handwerk wie Puppen und bemalte Tabletts. Als wir ankamen war es schon recht voll mit verschiedenen Schulklassen, offenbar ein fester Programmpunkt an russischen Schulen. Nach einer kurzen Pause mit Tee und Salat im Museumscafe wurde es langsam unerträglich mit so vielen Kindergruppen. Es war nicht mal so laut, aber die Gruppen waren so groß das man im Raum kaum noch rum kam oder an die Gemälde ran kam. Wir haben es dann doch recht schnell aufgegeben und sind einfach gegangen. Was wir aber bis dahin gesehen hatten war es absolut wert hinzufahren.
Besonders die Gemälden von Ilya Repin, Surikow und Wasnezow haben es mir angetan. ‘The tenth Wave’ von Aivazovsky war für mich auch unglaublich. Ich habe selten so ein tolles Licht in einem Gemälde gesehen…und ich hatte den Namen vom Maler vorher noch nie gehört… Es ist immer schön wenn man auf Reisen neues entdeckt…
Eintritt: 550 Rubel (2023 ungefähr 6 Euro)
Vom Puschkinmuseum zur Erlöserkirche
Nach dem Museum sind wir beim Cafe Sever gelandet. Eine berühmte Konditorei am Nevski Prospekt. Die Website ist leider nur auf russisch, das ist ein bisschen schwierig zu navigieren. Die Torten sahen in der Auslage schon großartig aus, und schmecken auch gut… Die Kunden sind eine gute Mischung aus Touristen und Einheimischen.
Weiter ging es zum Puschkin Museum. Der Schriftsteller hat nur ein paar Monaten da gewohnt, bis zu seinem Tod. Weil wir die Oper ‘Eugen Onegin´ von Tschaikowsky lieben und das Libretto auf dem Versroman von Puschkin basiert, wollten wir gerne das Museum sehen. Die Geschichte von Puschkins Tod nach einem Duell gleicht der Geschichte von Onegin. Das Museum ist nicht sehr groß, aber gibt einem eine gute Übersicht über Puschkins Leben, Tod, und Werke.
Am Ende des Tages haben wir noch die Erlöserkirche besucht. Von außen kann man sie nicht verpassen, sie ist sehr bunt mit viel Gold. Mit 7000m2 ist die Kirche auch nicht gerade klein. Bunt ist sie aber auch drin…für meinen Geschmack ein bisschen zu bunt, aber beeindruckend ist sie schon. Man sollte sie deswegen auch nicht verpassen… Die Kirche wurde erbaut an der Stelle wo Zar Alexander II ermordet wurde. Im Innenraum findet man mehr als 600 Mosaiken von vielen verschiedenen Künstlern. Unser Ticket haben wir einfach am Schalter gekauft, es gab auch keine Warteschlange. Allerdings waren wir im Winter am späten Nachmittag da, das kann natürlich morgens im Sommer ganz anders aussehen.
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