Beitrag aktualisiert: April 2023
Heute würde ein Highlight Tag werden, und dafür ging es dann auch wirklich früh los. So früh dass wir das Frühstück übersprungen haben und nur eine Tasse Tee getrunken haben bevor wir in den Bus gestiegen sind. Das Wetter war nicht so toll, aber als wir beim Lake Louise den ersten Stopp hatten waren die Wolken wenigstens so hoch das wir die Berge auch sehen konnten. Kleiner Fotostopp und dann rein ins Restaurant für Kaffee und Torte (wir hatten schließlich noch nicht gefrühstückt). Da wir so früh da waren war am Lake Louise auch noch nicht so viel los und konnte man in Ruhe Fotos machen.
Dann weiter zu Bow Lake, auch da war es noch sehr ruhig, sehr schön, und auch ziemlich kalt. Aber die Farben vom Wasser und die Umgebung sind unglaublich. Auf dem Weg zu Lake Peyto hielten wir dann auf einmal an und fuhren ganz langsam rückwärts weil jemand meinte einen Bären gesehen zu haben…alle waren sehr gespannt….aber leider war es nur ein recht großer Hund. Am Nachmittag nochmal Bärenalarm (viele Autos die einfach so auf der Straße stehen ist oft ein Zeichen für eine Bärensichtung), aber es war ‘nur’ eine Gruppe Hirsche. Die waren aber den kurzen Stopp auch wert.
Lake Peyto fand ich an sich sehr schön, aber es war an dem Aussichtspunkt sehr voll, dann kann man es leider nicht wirklich geniessen. Schockierend fand ich Fotos die zeigten wie groß der Gletscher vor ungefähr 120 Jahren war, und was davon jetzt noch übrig ist… Die Route über den Icefields Parkway ist absolut großartig, 230 km wunderschöne Landschaft zwischen Lake Louise und Jasper.
Abenteuer mit dem Ice Explorer
Um 12.30 Uhr war unsere Gruppe angemeldet für den Ice Explorer. Das Columbia Icefield ist eine der größten Eisflächen unterhalb des Polarkreises. Es ist sehr beliebt bei Touristen, aber man sollte die Athabasca Gletscher auch wirklich nicht verpassen. Schon alleine die Fahrt dahin mit dem Ice Explorer ist ein Erlebnis. Die Tickets sind nicht günstig, aber wenn man früh bucht zahlt man weniger. Auch ist der Preis unterschiedlich nach Saison, Tag und Tageszeit. Also am besten online gucken, vergleichen, und buchen. Die Fahrt zum Gletscher mit dem Ice Explorer dauert ungefähr eine Viertelstunde und der Fahrer erzählt währenddessen eine Menge über den Gletscher.
Als wir hoch fuhren zogen auf einmal die Wolken weg….so ein Glück! Oben angekommen hatten wir eine Viertelstunde am Gletscher. Das ist nicht überbordend viel, aber man kann auch nicht so weit laufen da. Die Farbe vom Eis ist ein ganz besonders blau, zauberhaft. Als wir da waren gab es leider auch eine ordentliche schwarze Schicht drauf zum Teil, das lag an vielen Waldbränden die in Kanada waren kurz vor unserer Reise. Deswegen war der Regen die wir gelegentlich hatten sehr willkommen…Es war erstaunlicherweise gar nicht so kalt oben,viel weniger als wir erwartet haben. Nach eine Viertelstunde ging es dann wieder runter. Wir haben im Restaurant dann ein Cheeseburger gegessen, was nicht nur gut geschmeckt hat, sondern auch besonders schnell ging. Als wir im Restaurant saßen waren die Wolken wieder da…wir haben so ein Glück gehabt!
In der Nähe von dem Gletscher gibt es auch noch den Skywalk, eine 500 m langer Weg der mit einem Glasboden über den Schlucht ragt. Ab dem Besucherzentrum bei dem Gletscher fährt ein Shuttlebus zum Skywalk. Wir hatten leider nicht die Zeit, aber ich habe gehört das man das eigentlich auch nicht verpassen sollte…wenn man schwindelfrei ist…
Das letzte Ziel an dem Tag war Athabasca Falls. Und hurrah, auch da kam die Sonne wieder raus als wir aus dem Bus stiegen. Es war sogar sehr angenehm warm. Die Wasserfälle sind nicht besonders hoch, aber sehr kräftig. Der Weg durch den Canyon folgt das Wasser zu dem Punkt wo es sich wieder beruhigt, ganz plötzlich. Es ist ein schöner, kleiner und nicht anstrengender Spaziergang vom Parkplatz bis zum Ende der Strömung und wieder zurück.
Dann noch eine kurze Fahrt zum Motel in Jasper. Es war ein Tag mit tollen,aber auch sehr vielen Eindrücken. Deswegen haben wir nur noch beim Supermarkt was zu essen geholt, und früh ins Bett. Nachdem wir erstmal die Klimaanlage ausgeschaltet haben…das war ja wie der Polarwind….
Pyramid Lake und Maligne Canyon
Heute ein richtig kanadisches Frühstück im Hotel…Pancakes mit Ahornsirup, Sahne, und Früchten. Ahornsirup findet man in Kanada an jeder Ecke, was auch kein Wunder ist da Kanada weltweit 80 bis 90% des verkauften Ahornsirups produziert. Mit Pancakes schmeckt das natürlich besonders gut. Es gibt Ahornsirup auch als Mitbringsel in Plastikflaschen (was im Koffer eine Menge Gewicht spart). Wir waren recht früh schon unterwegs zum Pyramid Lake und haben da einen kleinen Spaziergang über Pyramid Island gemacht. Es war soooo ruhig und friedlich da. Wir waren fast die einzigen Leute da. Was bestimmt auch an der Uhrzeit lag, denn als wir uns auf den Weg zurück zum Parkplatz machten trafen die ersten anderen Busse ein…
Auf dem Weg zu Maligne Canyon am Fairmont Hotel vorbeigefahren. Da übernachten die Reichen und Mächtigen, auch Marilyn Monroe war da. Es fahren wohl oft Touristenbusse dran vorbei, halten dürfen die aber nicht. Der Maligne Canyon Trail ist ungefähr 2 km in eine Richtung. Wir sind aber nur einen kleinen Teil davon gewandert, was auch schon sehr schön war. Wenn man mehr Zeit hat lohnt es sich bestimmt den ganzen Trail zu wandern.
Wir haben Kaffee getrunken im Maligne Canyon Wilderness Kitchen. Im Restaurant selber hingen damals an der Wand Gemälde von Norval Morrisseau. Sein Name war mir nicht bekannt, aber er war bekannt als ‘Picasso des Nordens’. Seine Gemälde zeichnen sich aus durch sehr bunte Farben und ein Stil an dem man seine First Nation Wurzeln erkennt. Die Gemälde die im Restaurant hingen konnte man kaufen, Preise lagen zwischen 45.000 und 150.000 CAD. Als Reisemitbringsel für die meisten Touristen also nicht so geeignet.
Der Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung in Jasper. Die Zeit haben wir hauptsächlich damit verbracht Mitbringsel zu kaufen. Jasper ist zum bummeln nett, wenn auch voll mit Touristen. Zufälligerweise haben wir noch den Schluss mitbekommen von einer Art Vorstellung eines First Nation Stammes. Sie haben draußen Musik, Tanz, und andere Kulturaspekte gezeigt. Schade das wir das nicht früher gemerkt haben, es schien sehr nett und interessant zu sein. Nichts professionelles, sonder eher wie eine Begegnung.
Später haben wir noch was gegessen bei Earls. Wir konnten nach einem Drink drin oben auf der Terrasse einen Platz ergattern. Die Tische sind ein bisschen klein, aber dafür ist die Aussicht auf den Bergen klasse. Das Essen war gut, und mir hat vor allem die selbstgemachte Limonade (Cordial) gefallen.
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oder weiter geht es: Kolibris am Mount Robson und Bären in Whistler