Beitrag aktualisiert: April 2023

Auf zum letzten Abschnitt unserer Reise, und wie sich herausstellte nochmal ein richtiges Highlight: Vancouver Island. Auf dem Weg zum Horseshoe Bay, wo die Fähre nach Vancouver Island losfährt, gehalten bei Shannon Falls. Nur einen kleinen Spaziergang ab dem Parkplatz, und schon waren wir da. Es war leider nicht viel Wasser drin diesmal, also nicht ganz so beeindruckend wie es sein könnte. Aber die Umgebung war sehr schön, und die Frische vom Wald war herrlich.  Es war insgesamt eine schöne Fahrt, vor allem wenn man in die Nähe von Horseshoe Bay kommt und es an jeder Ecke eine neue Aussicht auf dem Wasser gibt.

Auf der Fähre sind wird sofort mit dem Aufzug zum Sundeck gefahren und haben uns ein Plätzchen in der Sonne gesucht. Die Überfahrt dauert so 1,5 Stunden, und trotz Nebel war es sehr schön. Die Schattierungen von mittel bis dunkelblau vom Wasser, den Bergen usw. war wunderschön. Wir kamen an in Nanaimo, von da nach Chemainus gefahren. Ein Städtchen zwischen Nanaimo und Victoria (die Hauptstadt von British Columbia), klein aber fein. Durch die ganze Stadt verteilt gibt es Wandgemälde mit Themen zur Geschichte der Stadt. Es ist nett da eine Runde zu drehen und jedes mal ein neues Gemälde zu entdecken. Das beste was wir da aber gesehen haben war ein Reh das sich einfach im Vorgarten sein Essen geholt hat.

Reh nascht von der Hortensie

Der nächste Stopp war dann Duncan. Das war aber ein sehr kurzer Stopp, man hatte gerade mal Zeit ein Foto von den Totempfählen zu machen. Das fand ich dann nicht so beglückend. Ist aber bestimmt interessant wenn man ein bisschen länger bleiben kann.

Danach ging es dann zum Hotel weiter. Leider lag unser Hotel  (Accent Inns Victoria) so 3 km vom Zentrum von Victoria und es war nicht mehr so früh, deswegen haben wir dann quer gegenüber vom Hotel beim Chinesen gegessen. Sah alles sehr basic aus, hat aber viel besser geschmeckt als der Laden aussah. Da ist mittlerweile aber ein anderes Restaurant drin, ‘Royal Spice Fine Indian Cuisine’, hat aber gute Bewertungen, deswegen vielleicht auch einen Versuch wert.

Butchart Gardens blühende Pracht

Wir haben im Hotel gefrühstückt, was alles prima war. Aber was wirklich toll war: ich habe da meine erste Pancakemaschine gesehen… Sowas hatte ich noch nie gesehen, das man beim Frühstück selber sein Pancakes machen kann in der Maschine… Um 8.30Uhr ging es dann schon im Bus los zu Butchart Gardens. Es war auch gut das wir so früh waren, weil es wurde immer voller als wir da waren. Das Wetter war traumhaft und die Gärten sehr schön. Wir hatten 2 Stunden für den Garten, aber das war eigentlich nicht genug. Erst recht nicht wenn man noch ein bisschen stöbern möchte in den Shop…und das möchte man… Sehr englisch vom Stil her, und sowohl Werkzeug für den Garten, Handschuhe, Deko, aber auch Samen und anderer Zubehör. Man kann in Butchart Gardens auch ohne Probleme einen halben Tag verbringen. 

Eintritt kostet je nach Jahreszeit zwischen 21.80CAD und 39.50CAD (2023)

Butchart Gardens Eingang

Walbeobachtung mit Orca Spirit Adventures, ein wirkliches Abenteuer

Als wir dann wieder zum Zentrum fuhren wurde gezählt wer jetzt mit wollte zur Walbeobachtung, und wer mit dem Wasserflugzeug los wollte. Wir wollten eigentlich beides gerne machen, aber man musste sich leider entscheiden weil das gleichzeitig stattfand. Also haben wir uns doch für die Walbeobachtung entschieden. Es wurde alles ein bisschen knapp mit der Zeit, weil wir schon gerne noch was essen wollten bevor wir aufs Schiff gehen würden. Aber zuerst musste wir ein Ticket kaufen für die Fahrt. Und da man sich aus Sicherheitsgründen auch in eine Liste eintragen muß, müssen die Tickets einzeln verkauft werden, und nicht für die ganze Gruppe auf einmal…Und das dauert…Das hat dann danach auch grad mal eben so geklappt mit einem Sandwich aus einen kleinen Supermarkt in der Nähe.

Eigentlich sollten wir mit dem großen Katamaran fahren, aber letztendlich wurde es dann ein kleineres Boot. Wir fuhren mit hoher Geschwindigkeit aus dem Hafenbereich. Auf dem Weg noch an einigen Kreuzfahrtschiffen vorbei…Mann sind die dann groß… Bald hatten sie aber auch schon eine Spur und wir fuhren gezielt in eine Richtung. Nicht lange danach sahen wir dann auch schon die ersten Orcas… Wirklich atemberaubend und berührend.

Ich habe eine Weile versucht Fotos zu machen, was aber nicht so einfach ist. Ich hätte viel mehr zoom gebraucht, und man weiß auch nie so genau wo und wann sie wieder auftauchen wenn sie unten sind (Respekt für alle Naturfotografen). Ab einem bestimmten Zeitpunkt habe ich das fotografieren einfach gelassen, und habe nur noch geguckt und die Zeit genossen.

Orca bei Vancouver Island

Wir hatten auch noch das Glück mit zu erleben wie die Orcas jagen. Das machen sie ganz geschickt in der Gruppe, auch wenn die Gruppe diesmal nur aus 3 Orcas bestand. Die Tour dauert ungefähr 3 Stunden, und wir hatten viel Glück das fast sofort die Nachricht kam das welche gesichtet wurden.

Wir haben unsere Tour by Orca Spirit Adventures gemacht und das kann ich auch sehr empfehlen. Unsere Tourguide (alle Tourguides bei Orca Spirits sind Meeresbiologen oder Naturforscher) hat viel erzählt, sehr interessant, und alle Fragen wurden ohne zögern beantwortet. Orca Spirit ist auch sehr bemüht die Walbeobachtung so zu gestalten dass die Tiere nicht gestört werden und man so wenig wie möglich eingreift in die Natur. Die Walbeobachtungsfahrt ist eine unglaubliche Erfahrung, einer der beeindruckendsten Sachen die ich je auf Reisen gemacht habe.  Orca Spirit bietet nicht nur Fahrten ab Victoria an, sondern auch ab Port Renfrew oder Kombipakete wo man zum Beispiel mit dem Wasserflugzeug aus Vancouver kommt und dann die Walbeobachtungsfahrt macht. 

Victoria, ein erster Eindruck

Nachdem wir müde von Wasser, Sonne, und Wind wieder vom Schiff gingen, sind wir noch ein bisschen durch Victoria spazieren gegangen. Eine wirklich sympathische Stadt wo ich gerne noch mehr Zeit verbracht hätte.

Als es dann langsam Abend wurde sind wir wieder zurück ans Wasser gegangen und haben bei The Docks gegessen. Leider war die Terrasse schon voll, weil man da einen tollen Ausblick über Hafen und Stadt hat. Aber drin war es auch sehr schön in dem historischen Backsteingebäude von 1882. Das Essen war sehr gut, ich hatte Fish & Chips und das schmeckte wirklich fein.

Fish&Chips

Mittlerweile heißt das Restaurant ‘Finn’s’, ist aber immer noch ein Fischrestaurant. Aber da sie immer noch zu den 3 am besten bewerteten Fischrestaurants in Victoria gehören, kann ich Finn’s genauso weiterempfehlen obwohl ich noch nicht da war… Alleine die Lage ist schon ein Besuch wert…

Zurück nach Vancouver und nach Hause

Heute schon mit einer leichte Migräne aufgestanden, und es wurde leider nicht besser. Das Frühstück musste ich ausfallen lassen, und im Bus habe ich geschlafen auf dem Weg zur Fähre. Auf der Fähre haben wir uns dann draußen hingesetzt weil frische Luft für mich immer am besten ist wenn ich Migräne habe. Schon alleine deswegen war ich sehr froh das es nicht im Flugzeug zurück nach Hause passiert ist. Die Fahrt war eigentlich sehr schön weil wir jetzt von Schwartz Bay aus fuhren, und das heißt dass man zwischen vielen kleinen Inseln durchfährt. Es gibt immer was zu sehen, und die Natur ist sehr schön. Ich habe das wegen meiner Migräne leider nur so halbwegs mitbekommen. Nach 1,5 Stunden mußten wir zurück in den Bus, und ab da habe ich dann wieder geschlafen.

Ich wurde wieder wach als wir im Fischerdorf Stevenson angekommen waren. Es ging mir zwar ein bisschen besser, aber zu viel war ich nicht in der Lage. Was in dem Fall nicht so schlimm war, es hat geschüttet als wir aus dem Bus stiegen. Also haben wir im nächstbesten Cafe Tee getrunken. Die letzte Strecke bis zum Hotel in Vancouver dauerte endlos da viel Stau war.

Foto Wandgemälde Vancouver

Wir waren wieder Century Plaza Hotel, und diesmal hatten wir sogar ein Zimmer im 28. Stock. Die Aussicht war traumhaft, und wir haben erstmal eine halbe Stunde einfach vor dem Fenster gesessen und die Aussicht genossen. Da wir wegen dem Stau so lange gebraucht haben hatten wir leider keine Zeit mehr für irgendein Museum, deswegen sind wir nach Gastown gewandert und sind da noch ein bisschen gebummelt, und haben diesmal sogar den Steamclock auf der ganzen vollen Stunde erwischt und pflichtgetreu das obligatorische Dampffoto gemacht.

Steamclock in Vancouver

Zum Schluss dann noch was gegessen beim Pacifico Pizzeria und Ristorante. Der Pizza war sehr lecker, aber noch besser war der Spinaci Salat. Da war Spinat, Ziegenkäse, Pecannüsse und Cranberries drin..köstlich…Das war ein tollerer Abschluss von unserer Kanadareise.

Am nächsten Tag ging es dann zurück mit dem Flugzeug nach Amsterdam. Wo ich dann meinen ersten Jetlag erleben durfte… Aber er war nicht so schlimm wie ich befürchtet hatte.  

Lernmomente und Erfahrungswerte

Nach zwei Wochen British Columbia habe ich nicht mal ansatzweise alles gesehen was ich gerne sehen würde. Aber für einen ersten Eindruck reicht es schon. Macht aber wirklich Lust auf mehr, länger, ausführlicher. Kanada ist ein sehr angenehmes Reiseland. Die Leute sind sehr freundlich und entspannt, und man merkt das britische Erbe. Ich habe erwartet das es den USA viel ähnlicher ist, vor allem auch was die Einwohner betrifft. Es fühlt sich aber alles sehr höflich und britisch an, wenn auch alles ein bisschen größer, höher und weiter ist. 

Im Vorfeld hatte ich meine Bedenken ob ich mir zutrauen würde da selber mit dem Mietwagen herum zu fahren. Aber im Nachhinein kann ich sagen: das wäre eigentlich kein Problem gewesen. Im Schnitt gibt es nicht viel Verkehr, und alle fahren SEHR höflich und mitdenkend. Es ist uns mehrmals in Vancouver passiert das wir die Straße überqueren wollten, nur ein Auto kam (wir also überhaupt kein Problem gehabt hätten über die Straße zu kommen), und es dann auch noch angehalten hat damit wir rüber gehen können… Ich muss fairerweise aber sagen das Bußgelder in Kanada nicht gerade günstig sind…das dürfte der Disziplin auch auf die Sprünge helfen… Eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 km/h kostet schon 138 CAD.
Bei einem nächsten Besuch werde ich einen Mietwagen ernsthaft in Erwägung ziehen. Man ist einfach freier und kann mehr Zeit einplanen da wo man mehr Zeit braucht.  

Auf jeden Fall wird ein längerer Aufenthalt auf Vancouver Island dabei sein, und mehr Zeit in den Bergen damit man auch mal eine richtige Wanderung machen kann.  Obwohl wir sehr viel Glück hatten und sowohl Bären als auch Orcas gesehen haben, haben wir erstaunlicherweise keine Elche gesehen…das muß ich unbedingt nachholen. Ich hätte eigentlich gedacht das wäre die leichtere Übung… 

Alle Hotels in denen wir auf der Reise übernachtet haben waren in Ordnung bis sehr gut. Das in Ordnung bezog sich meistens eher auf der Lage. Alle Hotels waren sauber, die Zimmer waren fast alle sehr groß, mit großen Betten, oft auch mit einer kleinen Küche. Letzteres war sehr praktisch wenn wir nicht im Hotel frühstücken wollten (was glaube ich auch nicht mal überall möglich war) und einfach was beim Supermarkt gekauft hatten. Das war eigentlich auch nie ein Problem. 

Nachdem uns häufiger mal der Rocky Mountaineer über den Weg gefahren ist, ist der rasch auf der nächste Liste für Kanada gelandet. Der Rocky Mountaineer ist ein Panoramazug der über verschiedene Strecken durch die Rocky Mountains fährt. Die günstigste Fassung wäre 2 Tage im Zug (mit einer Übernachtung im Hotel), 2x Frühstück, 2x Lunch. Dafür legt man dann pro Person ab 1439 Euro auf den Tisch des Hauses. Nicht gerade günstig und sehr wahrscheinlich bei uns auch bei einem nächsten Besuch nicht im Budget, aber bestimmt ein einmaliges Erlebnis.

Wenn es kein Frühstück im Hotel gibt ist das meistens kein Problem. Wir hatten oft ein Zimmer mit kleiner Küche und konnten so im Supermarkt einfach was einkaufen und dann im Zimmer zubereiten. Regelmäßig haben wir fertige Sandwiches im Supermarkt gekauft und im Zimmer in den Kühlschrank gelegt für den nächsten Morgen. Kein Grund hinzufliegen aber absolut ein Bonuspunkt: In Kanada gibt es überall superleckeres Bananabread…Ich wußte nicht das Bananabread Suchtpotenzial hat. Jetzt weiß ich es. 

Zwei Wochen ist nicht sehr lang, aber es wird hoffentlich nicht das letzte mal sein das ich in Kanada war. Auch Alaska und Kanada im Osten steht noch auf der Wunschliste. Aber wer weiß…es gibt noch soviele interessante Ziele nah und fern… 

Zurück zum Anfang der Reise: Vancouver in einer Nussschale

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