Beitrag aktualisiert: April 2023

Wir waren 2018 zwar eine ganze Woche in Berlin, aber man schafft nie alles was man sich vorgenommen hat… Trotzdem sind uns viele schöne, und teilweise unerwartete Highlights begegnet. Der erste Teil von unserem Citytrip Berlin könnt ihr hier lesen. Jetzt geht es weiter zum letzten Teil…

Abstecher auf dem Weg zum Nikolaiviertel: Das Rote Rathaus

Am nächsten Tag sind wir erstmal zum Alexanderplatz gefahren. Da wir zufälligerweise am Berliner Rathaus vorbeikamen haben wir kurz reingeschaut. Schon der Treppenaufgang alleine ist einen kleinen Abstecher wert. Oben gab es eine Ausstellung über die Berliner Mauer, nicht sehr groß aber interessant. Das Rote Rathaus kann Montag bis Freitag von 9.00 bis 18.00 Uhr besichtigt werden. Man braucht nicht lange, aber wenn man schon in der Nähe ist sollte man schon kurz reinschauen…

Danach haben wir ein bisschen Geschäfte geguckt im Nikolaiviertel. Das schnuckelige mittelalterliche Viertel liegt quasi neben dem Alexanderplatz. Es hat viele nette kleine Läden und Cafes und Restaurants. Als wir da waren war es nicht sehr belebt, was eigentlich ungewöhnlich ist. Normalerweise ist es schon ziemlich voll mit Touristen. 

Zu Besuch bei Heinrich: Das Zille Museum

Noch eine Ecke weiter ist das Zille Museum. Ein wirklich feines Museum, das Leben und Werke von Heinrich Zille (Grafiker, Maler und Fotograf) zeigt. Ich kannte zwar ein paar Bilder von ihm, aber mehr auch nicht. Vor allem den Film der gezeigt wird fand ich sehr interessant, viele alte Bilder von Berlin. Das Museum ist liebevoll gestaltet und ich war eigentlich ein bisschen enttäuscht das es nicht größer war, ich hätte gerne noch mehr erfahren. Gerade auch weil man nebenbei eine Menge erfährt über die sozialen Verhältnisse damals, wie die untere Schicht gelebt hat usw. Oder wie im Museum schon erwähnt: “Zille sein Milljöh”Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr. Eintritt 7,- Euro.(2023)

Rundfahrt vom Dom bis Bellevue 

Da wir schon wieder eine ganze Weile zu Fuß unterwegs waren war es Zeit für ein Päuschen. Und wo kann man das besser machen, ohne irgendwas von der Stadt zu verpassen als bei einer Bootsfahrt. Hinter dem Berliner Dom an der Spree gibt es verschiedene Anbieter. Wir waren eine Stunde mit Reederei Hadynski unterwegs, eine Stunde reicht uns dann auch. Man schafft in der Stunde eine ordentliche Strecke (bis zu Bellevue) und es wird viel Interessantes erzählt unterwegs. Während die Stadt an uns vorbei zog schlürften wir gemütlich eine Berliner Weisse. Wir hatten Glück: es war obwohl schon Oktober noch warm genug draußen zu sitzen. Januar bis ungefähr März fahren sie nicht.    

Bummeln im Bikinihaus   

Danach fuhren wir mit dem Bus Richtung Bahnhof Zoo und stiegen aus am Bikinihaus. Das Bikinihaus gibt es schon seit 1955, war aber damals noch ein Industriegebäude (ursprünglich wurde da Damenoberbekleidung hergestellt). Nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen wurde das Gebäude 2014 wiedereröffnet als Einkaufszentrum. Ich hatte mich eigentlich am meisten gefreut auf das Zoofenster. Im Einkaufszentrum gibt es nämlich ein Fenster zum Zoo, der direkt hinter dem Bikinihaus liegt. Man kann da direkt ins Affengehege gucken…. Leider war gerade Baustelle als wir da waren und die Affen waren irgendwo anders untergebracht. Sehr schade, weil man hat da wirklich einen guten Blick.

Sonst fand ich das Einkaufszentrum ein wenig ungemütlich einerseits, was vielleicht daran lag das längst nicht alle Verkaufsflächen besetzt waren. Andererseits waren die Geschäfte die es gab sehr interessant. Viele Sachen die man nicht überall bekommt. Tolles Design, leckere Sachen, und in verschiedenen Preisklassen. 

Vor allem Promobo hat mir sehr gut gefallen. Promobo hat in Berlin drei Filialen davon eine im Bikinihaus. Sie verkaufen sehr coole Sachen von Jungdesignern und Manufakturen. Teilweise hat das auch seinen Preis, aber es scheint den Preis wert zu sein. Trotzdem findet man auch für nicht so viel Geld nette und originelle Geschenke.

Strahlendes Wetter, aber erstmal keine Aussicht…

Unterführung in Retro Orange Berlin Messedamm

Am nächsten Tag war traumhaftes Herbstwetter: Blauer Himmel und strahlende Sonne. Mit der S-Bahn sind wir vom Bundesplatz zum Messegelände gefahren. Man hat zwar ein bisschen das Gefühl das die Unterführung bald in sich zusammenfällt, aber dafür ist es voll retro in orange. Alleine deswegen hat sich der Weg hierhin für mich gelohnt. Glücklicherweise, weil unser eigentliches Ziel (der Berliner Funkturm, oder auch ‘Langer Lulatsch’) leider erst am Mittag aufmachen würde. Wenn man auch einmal nicht die Öffnungszeiten checkt…

Wir sind dann mit dem Bus gefahren, endlich mal den Kurfürstendamm wirklich ab Anfang runtergefahren. Auch um den Bahnhof Zoo hat sich nach meinem ersten Besuch in Berlin einiges geändert. Es sind schöne Geschäfte hingezogen und die gesamte Atmosphäre hat sich verändert. Es ist dadurch aber auch ein bisschen mehr Mainstream geworden, weniger eigen. 

Mit dem schnellsten Aufzug Europas zur wunderbaren Aussicht

Da wir fest entschlossen waren eine tolle Aussicht auf Berlin zu haben sind wir weitergefahren zum Potsdamer Platz. Im Kollhofftower gibt es nämlich den schnellsten Aufzug Europas und im Anschluss eine tolle Aussicht auf Berlin in alle Richtungen. Man merkt die Geschwindigkeit gar nicht so, außer ein bisschen Druck auf den Ohren, und die Tatsache das die Stockwerke von 0 direkt auf 3 springen usw. Neunzig Meter in zwanzig Sekunden ist wirklich ein Wunderwerk. 

Die Aussicht war ebenfalls großartig. Bei dem Wetter konnten wir auch wirklich weit gucken. Vieles ist ausgeschildert, damit man auch weiß was man sieht. Wir hatten Glück weil wenig Leute da waren, wenn mehr los ist könnte es vielleicht ein bisschen enger werden. Es gibt auch einiges an Info über Berlin da oben. Also kann man eine ganze Weile da verbringen. Irgendwann wollten wir uns dann doch ein bisschen setzen und haben Kaffee getrunken im Panoramarestaurant. Da kann man die Aussicht dann nochmal ganz bequem vom Sessel aus bewundern. 

Öffnungszeiten Plattform: Täglich 10 bis 19 Uhr. Eintritt 9,- Euro. Letzte Auffahrt 30 Minuten vor Schliessung. (2023)

DDR-Wachturm in der Nähe vom Potsdamer Platz

DDR Wachturm Erna-Bergerstraße Berlin

Im Reiseführer hatte ich gelesen das in der Nähe vom Potsdamer Platz noch ein DDR Wachturm erhalten geblieben ist. Er steht in einer kleinen Seitenstraße der Stresemannstraße, ein bisschen verborgen, in der Erna-Berger-Straße. Man kann sogar rein und die eiserne Leiter rauf nach oben, wenn nicht soviele Leute da sind… Ich weiß aber leider nicht ob der Turm immer noch da ist. Es war die Rede davon das neu gebaut werden soll und der Turm dann da nicht bleiben kann. Das wäre wirklich ein Jammer. Er ist mit soviel Liebe in privater Hand saniert worden. Nicht nur wird das Gebäude hier erhalten, sondern man bekommt am Turm auch eine Menge Information von den Mitarbeitern.

Das nächste Ziel war der Berlin Bunker. Aber erstmal wollten wir was essen. Der Prinz Bistro am Askanischer Platz sah gut besucht aus und man sah von der Terrasse aus den Anhalter Bahnhof (naja….was übrig blieb…), immer ein beeindruckender Anblick finde ich. Wir hatten richtig entschieden, die Herren hinter dem Tresen waren sehr freundlich und die Burger mit Pommes schmeckten gut. 

Prinz Bistro Dönerladen
Berlin Wandmalerei von Telmo Miel
In der Nähe vom Bistro sahen wir dieses großartige Kunstwerk: Bernburger Straße 35….Mehr Info über dieses coole Projekt findet ihr hier

Berlin Story Bunker: Berlin vom Barock bis zur Mauer

Berlin Bunker Ansicht draußen

Ab da war es nur noch ein Katzensprung zum Bunker. Der Berlin Story Bunker erzählt Berlins Geschichte von der Barockzeit bis zur Mauer. Wir hatten einen Audioguide genommen und das hat sich gelohnt. Nur ist das ganze ein bisschen chaotisch aufgestellt. Ich hatte dauernd das Gefühl das ich vielleicht ein Raum verpasse weil ich falsch in die Schleife eingestiegen bin. Man bekommt nicht nur eine Menge Information zur Geschichte, es gibt auch noch einen gut ausgestatteten Laden dazu. Viele interessante Bücher und Mitbringsel. Deswegen haben wir auch unser Traditions Buddy Bären, jedes Mal wenn wir in Berlin sind kaufen wir einen, da gekauft. 

Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 19 Uhr. Eintritt 12,- Euro.

Spätzle in ‘Die Feinbäckerei’

Danach haben wir uns einfach ein bisschen treiben lassen. Bis wir wieder Hunger hatten. Dann sind wir mit der U-Bahn zum Kleistpark gefahren. Ab da ist es nicht mehr weit zur Feinbäckerei in der Vorbergstraße. Wenn man ganz nach hinten durchgeht findet man vielleicht einen Tisch in der alten Backstube. Den Ofen sieht man noch und es ist sehr gemütlich an den rustikalen Tischen. Das Essen ist schwäbische Hausmannskost aber auch ein guter Wiener Schnitzel bekommt man hier. Das Essen ist gut und die Portionen sind üppig. Für ein Spätzleliebhaber wie ich es bin ist die Feinbäckerei eine gute Alternative wenn man länger nicht im Süden war… 

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